Willkommen im Teen-Trash-Heaven. Japans Söhne treten das Erbe der frühen Makers an.
Dass japanische RocknRoller ein Haufen Irrer sind, wissen wir spätestens seit Guitar Wolf und Lolita Nr. 18. Mit letzteren teilen sich Gyogun Rends in Japan übrigens das Label, was schon vermuten lässt, dass wir es hier mit echten Superstars aus dem Land der aufgehenden Sonne zu tun haben. In der Tat sind Gyogun Rends in ihrem Heimatland eine große Nummer und schicken sich nun an, auch in der alten Welt mal nach dem Rechten zu sehen. Pünktlich zur anstehenden Tour (im April) schickt das absolut geschmackssichere Label Screaming Apple also ihre aktuelle Platte als Europa-Release ins Rennen. Distorted as fuck schwingt der akurat gekleidete Dreier das Samuraischwert durch 16 Songs puren TrashnRolls mit Punkeinschlag, wie ihn die frühen Makers anzubieten pflegten. Allerdings gingen die niemals derart durchgeknallt zu Werke. Hiro King, Hurricane Patch und Tommy the Kid machen keine Gefangenen. Hier wird geholzt, was das Zeug hält. Wer allerdings eine ähnlich dilettantische Grenzerfahrung wie bei Guitar Wolf erwartet, wird enttäuscht. Gyogun Rends können nämlich spielen, auch wenn sich bei Intros wie One, Two, Action! gewisse Deja Vues einstellen mögen. Glaubt man den Verlautbarungen der zuständigen Bookingagentur, setzen Gyogun Rends das alles auch noch in einer atemberaubenden Live Show um, die von allerlei masochistischen Einlagen gewürzt wird. Hingehen also Pflicht…